Ziele

Das Internet spielt heutzutage eine zentrale Rolle bei der Informationsbeschaffung, bei der Vernetzung und beim Austausch mit anderen. Allerdings werden einige Personengruppen, durch vielfältige Barrieren daran gehindert, Internetangebote in vollem Umfang zu nutzen – insbesondere Menschen mit Lernschwierigkeiten. Die Terminologie „Menschen mit Lernschwierigkeiten“ wird in dem vorliegenden Forschungsansatz zur Beschreibung der Zielgruppe (Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung bzw. Lernbehinderung) verwendet, um auf stigmatisierende Begrifflichkeiten zu verzichten (Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland e. V., 2016; Theunissen, 2008).

Die Schaffung barrierefreier Internetangebote und -anwendungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten stellt Internetanbieter_innen aufgrund der Mehrdimensionalität der Barrieren vor eine besondere Herausforderung. Zur Unterstützung von Seitenbetreiber_innen sind anwenderorientierte Standards erforderlich, die unter der aktiven Einbeziehung von Anwender_innen partizipativ entwickelt werden.

Das Projekt „Online-Dabei“, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird, leistet vor diesem Hintergrund einen Beitrag zur Entwicklung anwenderorientierter Standards. Die Fragestellung des Projektes ist zum einen, ob die Standards der BITV 2.0 ausreichend anwenderorientiert konzipiert sind und wie diese weiterentwickelt werden müssten. Zum anderen, entsprechend der Verortung des Projektes am Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation der Universität zu Köln, soll der Frage nachgegangen werden, welche Informationsbedarfe Menschen mit Lernschwierigkeiten am Übergang von der Schule in den Beruf haben.

Das Vorgehen im Projekt ist partizipativ ausgerichtet und sieht die gemeinsame Ausarbeitung sowohl von Standards als auch der Informationsbedarfe durch Expert_innen vor. Menschen mit Lernschwierigkeiten partizipieren dabei als Expert_innen in eigener Sache.